Aus den Verbänden
Das von der EU vorgestellte, milliardenschwere Corona-Wiederaufbaupaket sieht der BDH als große Chance für den Klimaschutz. „Dass dieser EU-Recovery Plan ein großer Schritt in Richtung des wirtschaftlichen Wiederaufbaus Europas ist, steht außer Zweifel“, so Uwe Glock, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie, BDH. „Aber lassen Sie uns die große Chance nutzen, den Recovery Plan und den europäischen Green Deal von vornherein miteinander zu verknüpfen“, fordert der BDH-Präsident. „Besonders der im Recovery Plan berücksichtigte Gebäudebereich und hier die Investitionen in höhere Effizienz und erneuerbare Energien bieten optimale Voraussetzungen dafür, Millionen Arbeitsplätze in der EU abzusichern und zugleich den Klimaschutz im größten Energieverbrauchssektor Europas nach vorne zu bringen“, so der Hauptgeschäftsführer des BDH, Andreas Lücke. „Gut 70 Millionen der 125 Millionen europäischen Heizungen verbrauchen zu viel Energie und emittieren zu hohe CO2-Mengen.“ Die europäische und deutsche Heizungsindustrie fordern daher im Rahmen des Recovery Plans ein „scrappage scheme for old and inefficient heating systems“. Mit dem zielorientierten Einsatz von Mitteln des Recovery Plans Richtung energetische Gebäudesanierung und beschleunigtem Heizungsaustausch könnten hohe CO2-Minderungsziele erschlossen und zugleich ein dringend erforderlicher Neustart der durch die Corona-Pandemie kollabierten Heizungsmärkte Italiens, Frankreichs, Spaniens und Belgiens erreicht werden. Dies läge nicht nur im Interesse der dortigen Arbeitsmärkte, sondern würde auch der deutschen Heizungsindustrie helfen, diese für sie wichtigen Märkte auch in Zukunft bedienen zu können.
In 2019 gab es bei den installierten Heizungssystemen im Neubau erneut ein deutliches Plus bei Wärmepumpen. Das berichtet der Bundesverband Wärmepumpe. Mit einem Anteil von rund 46 Prozent vergrößerte das klimaschonende Heizungssystem nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes seinen Vorsprung vor dem fossilen Energieträger Gas bei genehmigten Wohngebäuden. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 119.457 Wohngebäude genehmigt. Davon werden 54.768 Gebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet. 8.744 Gebäude (7,3 Prozent) nutzen dabei Erdwärme, während 46.024 Gebäude (38,5 Prozent) andere Umweltwärme, aus Wasser und vor allem Luft, zum Heizen nutzbar machen. Wie schon im Vorjahr ist die Wärmepumpe damit mit einem Anteil von 45,8 Prozent das beliebteste Heizsystem im Neubau und lässt Gasheizungen mit einem Anteil von rund 38,7 Prozent hinter sich. Ebenso erreicht die Wärmepumpe in der Gesamtbetrachtung aller genehmigten Gebäude wieder den ersten Platz: Von den 2019 genehmigten 146.493 Wohn- und Nichtwohngebäuden werden 57.922 mit Wärmepumpen beheizt, dies entspricht einem Anteil von 39,5 Prozent. Zum Vergleich: 52.159 Gebäude nutzen Gasheizungen (35,6 Prozent).
Irritiert und verärgert hat die Solarwirtschaft darauf reagiert, dass es die große Koalition erneut versäumt hat, den in Kürze erreichten Förderdeckel für neue Solardächer zu Fall zu bringen. Im Bundestag wurde aus nicht nachvollziehbaren Gründen keine Einigung auf ein geeignetes Trägergesetz für die dringend notwendige Gesetzesänderung erzielt. Die Solarbranche muss damit nun einen weiteren Monat bangen, ob der Solardeckel im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) noch rechtzeitig vor dem Erreichen der entscheidenden Photovoltaik-Zubaumarke von 52 Gigawatt beseitigt wird. Mittels einer Fraktionseinbringung im Eilverfahren müsse dies nun spätestens in der kommenden Sitzungswoche des Bundestages Mitte Juni erfolgen, fordert der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW). Der BSW warnt erneut, dass der Deckel im Falle starker Vorzieheffekte bereits im Juli erreicht werden könne.
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